Herretur 2007 nach Læsø (Dänemark)

Oktober 2007: Nur noch ein paar wenige Wochen bis zum Hamburg RWE... die Spannung steigt!
Doch vorher fahre ich mit meinen alten Kumpels für ein paar Tage nach Læsø - meiner Lieblingsinsel im dänischen Kattegat (zwischen Frederikshavn DK und Gøteborg SE). Die Bahn und die Technik kommen mit - muss ja alles noch mal ausprobiert werden.

Læsø ist ein wunderbares, heimeliges, kleines Eiland im Norden Dänemarks. Hier leben - außerhalb der Sommersaison - "nur" rund 2200 Menschen. Also: absolute Ruhe!!! Nebenbei ist Læsø die Stelle Dänemarks mit den meisten Sonnentagen im Jahr - statistisch gesehen. Dafür haben die Einheimischen (die Læsø-Bo) sogar eine ziemlich einleuchtende Erklärung, die etwas mit Sand, der kompletten Abholzung der Insel und Thermik zu tun hat. Auf jeden Fall ist dort auch im Herbst (die Woche 42 ist dänische Herbstferienwoche) mit gutem Wetter zu rechnen. Und mit ein paar deutschen Spinnern, die schon seit zwanzig Jahren die Insulaner regelmäßig aufmischen...

Dieses Mal mussten die Jungs allerdings auch als Versuchskaninchen herhalten. Sie mussten die Bahn und vor allem SRT-Rolands neues Fenster Technik testen. Neben all dem Biertrinken und nächtelangem Philosophieren (Schwelgen in alten Erinnerungen) war es gar nicht sooo leicht, Zeit zum Testen zu finden. Doch wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Vorerst hieß es allerdings erst einmal ankommen: gegen 21:30 Uhr abends nach ruhiger Fährüberfahrt. Der erste Blick - wie immer - ging hinüber zu "Carlsens Hotel", der inselältesten Übernachtungsmöglichkeit mit der inselältesten Kneipe: Wir befinden uns im Jahre 2007 n.Chr. In ganz Europa ist das Rauchen verboten... In ganz Europa? Nein! Ein von unbeugsamen Inseldänen bevölkertes Eiland hört nicht auf, diesem Gesetz Widerstand zu leisten... So dachten wir jedenfalls (und freuten uns), als wir die von jahrhunderte altem Nikotin gezeichnete Fischerkneipe betraten. Doch leider mussten wir feststellen, dass selbst in dieser letzten Bastion des freien Homo Fumare ein Raucherraum eingerichtet wurde. Naja - der Schock war überwindbar, steht doch der Billardtisch in eben diesem Raum.

Nach den ersten Willkommenbieren (und Gammeldansk) eroberten (bezogen) wir das wunderbare Steinhaus, das wir jetzt schon im vierten Jahr gemietet hatten. Inzwischen war es gegen Mitternacht und das Beziehen der Betten gestaltete sich ein klein wenig schwierig. Irgendwie habe ich es dann doch hinbekommen und sank in einen wunderbar, entspannt tiefen Schlaf.

Am nächsten Morgen wurde ich durch strahlenden Sonnenschein aus dem Bett gejagt. Duschen - und dann entscheiden: direkt zum Bäcker? Oder lieber die kleine Runde über den Strand machen? Denn unser Häuschen liegt so großartig, dass es tatsächlich nur drei Gehminuten (über eine Düne) zum Strand sind. Naja - bei dem Wetter war die Entscheidung nicht sehr schwierig: natürlich Strand! Durch den Hafen zurück zum Bäcker. Dort ein paar haandvaerker ("Handwerker" - Brötchen) gekauft, ein bisschen die saisonale Verkäuferin angelächelt und stracks nach Hause, um dem Körper Koffein (der schmackhafteren Sorte) zuzuführen. Die Junxs waren noch nicht aus den Federn. Also hatte ich noch ein bisschen Ruhe und liebäugelte mit dem Aufbau der Bahn. Aber noch war ihre Zeit nicht gekommen.

Die Tage kamen und gingen im ruhigen Rhythmus der Insel. Sie waren geprägt von langen Spaziergängen im Sonnenschein, Biertrinken und filosofieren bei Nacht. Zunehmend stellte sich der Zustand ein, den wir damals das "Scheißegalfeeling" nannten. Alles wurde immer weniger wichtig, so lange für Biernachschub und Rauchware gesorgt war.

Irgendwann war die Zeit reif für den Aufbau der Bahn. Gesagt - getan: Die schönen 15-Zoll-Tyco-Schienen kamen das erste Mal zum Einsatz und bewährten sich von Beginn an. Meine drei Freunde hatten bis dato keinerlei Erfahrung mit schlitzgeführtem Rennbetrieb, waren aber sofort angetan von den kleinen Flitzern. Einen ganzen Abend lang jagten wir die HaNullis über die Bahn und lachten über den einen und anderen verpatzten Einsetzer. Die Schienen liefen klasse, Rolands Technik funktionierte tadellos, die großen Kurven taten ihr Übriges... Das war eine gelungene (und mit viel Tuborg grøn gefeierte) Probe, das Hamburg RWE konnte kommen.

Ich freue mich schon sehr auf die herretur ("Herrentour") 2008 im Herbst nach Læsø.

andreas(att)slotraver.de

 

   

 

 

 

 


Fähre: der Urlaub beginnt...


Vier Männer - vier Spuren...


Bier im Herbst draußen vor "Kattegats Perle"


Sonnige Tage am Strand


Hafen leer... wir kommen wieder


High-Tech? Ist aber nur lecker Nachtisch

 

 

 

 

 

 

Carlsens Hotel: Fischers Kneipe!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Richtiges Læsø-Herbstwetter!